Supplementary Material for: Einsatzerlebnisse, moralische Verletzungen, Werte und psychische Erkrankungen bei Einsatzsoldaten der Bundeswehr A.Hellenthal P.Zimmermann G.Willmund A.Lovinusz R.Fiebig C.Bozoyan A.Maercker C.Alliger-Horn 2017 <div>Hintergrund: Soldaten sind in militärischen Auslandseinsätzen vielfältigen belastenden Erlebnissen ausgesetzt, die zu erhöhten Raten an psychischen Erkrankungen führen. Moralische Verletzungen und Wertorientierungen scheinen in der Pathogenese </div><div>dieser Erkrankungen eine Rolle zu spielen. Patienten und Methode: 191 Bundeswehrsoldaten erhielten zum Ende eines Einsatzes in Afghanistan eine Skala zu Einsatzerfahrungen (MHAT), die Posttraumatic Stress Diagnostic Scale (PDS), den Patient Health Questionnaire (PHQ-D), die Moral Injury Events </div><div>Scale sowie den Portrait Values Questionnaire (PVQ). In Regressionsanalysen wurden direkte Assoziationen von Einsatzstressoren und Wertorientierungen mit psychischen Syndromen untersucht. In einer Mediationsanalyse wurden moralische Verletzungen als Mediator zwischen Einsatzerleben und psychischen </div><div>Erkrankungen betrachtet. Ergebnisse: Der einsatzbezogene Stressor «Konfrontation mit Not, Leid, Gewalt in der Bevölkerung» zeigte einen direkten signifikanten Einfluss auf psychische Erkrankungen. Moralische Verletzungen stellten eine differenziell vermittelnde Variable zwischen dem Stressor «Konfrontation mit Not, Leid, Gewalt in der Bevölkerung» und den psychischen Syndromen «posttraumatische Belastungsstörung» </div><div>und «Depressivität» einerseits und Alkoholmissbrauch andererseits dar. Keine signifikanten Zusammenhänge ergaben sich zwischen traditionellen Werthaltungen und psychischen Erkrankungen sowie zwischen traditionellen Werthaltungen und moralischen Verletzungen. Schlussfolgerung: Einsatzerlebnisse mit </div><div>moralischer Dimension scheinen eine besonders starke Rolle in Bezug auf psychische Erkrankungen bei Bundeswehrsoldaten zu spielen. Der Effekt wird über das Konstrukt moralischer Verletzungen vermittelt. Diese Ergebnisse können zur Weiterentwicklung präventiver und therapeutischer Maßnahmen beitragen.</div>